Trockenfutter vs. Nassfutter – Was ist der Unterschied?

Wenn es um die Ernährung von Hunden und Katzen geht, gibt es nur wenige Themen, die so viele Fragen aufwerfen wie die Wahl zwischen Trockenfutter und Nassfutter.

Auf der einen Seite stehen die Versprechen der bunten Verpackungen: „vollwertig“, „ausgewogen“, „trocken und praktisch“. Auf der anderen Seite steht die Idee einer natürlicheren, frischeren Ernährung, die dem entspricht, was ein Fleischfresser in der Natur fressen würde.

Die Wahrheit ist, dass der Unterschied zwischen den beiden Futtersorten nicht nur eine Frage der Konsistenz ist. Es geht um Ernährung, Verdauung, Fressverhalten und langfristiges Wohlbefinden.

In diesem Leitfaden analysieren wir eingehend, was sich beim Vergleich von Trockenfutter und Nassfutter für Hunde sowie beim Vergleich von Nassfutter und Trockenfutter für Katzen tatsächlich unterscheidet, damit Sie eine bewusste Entscheidung treffen können.

Der Unterschied in der Ernährung: Wasser, Fleisch und echte Zutaten

Der offensichtlichste Unterschied zwischen Trockenfutter und Nassfutter ist der Wasseranteil:

  • Trockenfutter → 6–10 % Wasser
  • Nassfutter → 65–80 % Wasser

Für den Körper von Hunden und Katzen ist dies keine nebensächliche Information: Es handelt sich um reine Ernährung.

Mehr Wasser = bessere Flüssigkeitszufuhr

Insbesondere Katzen trinken nur wenig. Das liegt in ihrer Natur: Sie stammen von Wüstentieren ab und verspüren tendenziell keinen Durst.

Bei einer zu 90 % trockenen Ernährung kann dies zu einem Problem werden und Folgendes begünstigen:

  • Harnsteine,
  • Blasenentzündungen,
  • Nierenversagen,
  • leichte chronische Dehydrierung.

Aus diesem Grund empfehlen viele Tierärzte Nassfutter anstelle von Trockenfutter, um die Flüssigkeitszufuhr, die Verdauung und die Nierengesundheit zu verbessern.

Zutaten: echtes Fleisch vs. verarbeitetes Mehl

Auch die Qualität der Proteine unterscheidet sich erheblich:

  • Trockenfutter: Enthält häufig Tiermehl, Nebenprodukte, rehydrierte Zutaten, Getreide oder Stärke, die zum „Binden” des Produkts erforderlich sind.
  • Nassfutter: Enthält in der Regel mehr echtes Fleisch, weniger Kohlenhydrate und besser erkennbare Zutaten.

Für einen opportunistischen Fleischfresser (Hund) und einen reinen Fleischfresser (Katze) hat dies enorme Auswirkungen auf den Stoffwechsel.

Verdauung: der eigentliche Wendepunkt

Wenn es einen Punkt gibt, an dem der Unterschied zwischen Nassfutter und Trockenfutter für Katzen und Hunde offensichtlich ist, dann ist es die Verdauung.

Trockenfutter

ist ein Futtermittel, das

  • sehr konzentriert,
  • reich an Kohlenhydraten,
  • bei hohen Temperaturen verarbeitet (Extrusion) und
  • schwerer verdaulich ist.

Die Magen-Darm-Passage wird verlangsamt, der Magen muss mehr arbeiten und der Darm benötigt Wasser, um das Futter „zu reaktivieren”.

Dies kann zu folgenden Problemen führen:

  • harter oder übelriechender Stuhlgang
  • Blähungen
  • Mundgeruch
  • Erbrechen
  • langsame Verdauung

Nassfutter

hat eine natürlichere Struktur, mehr Wasser und mehr echtes Fleisch. Es ist daher:

  • besser verdaulich
  • weicher
  • leichter aufzunehmen
  • Die Reaktion des Organismus ist oft schon in den ersten Tagen deutlich erkennbar:
  • kompakterer und weniger geruchsintensiver Stuhl
  • weniger Erbrechen
  • stabilerer Appetit
  • besser verteilte Energie

Für diejenigen, die eine stressfreie Umstellung der Hundeernährung anstreben, ist Nassfutter fast immer die schonendste Wahl für den Magen-Darm-Trakt.

Geschmack und Fressverhalten

Warum Nassfutter besser schmeckt

Nassfutter hat:

  • einen intensiveren natürlichen Geruch,
  • eine fleischähnlichere Konsistenz,
  • einen besser erkennbaren Geschmack.

Aus diesem Grund reagieren viele „wählerische” oder „schwierige” Tiere sofort positiv darauf.

Warum Trockenfutter süchtig macht

Viele Trockenfutterprodukte sind mit oxidierten Fetten oder „Geschmacksverstärkern” überzogen.

Es handelt sich dabei nicht um natürliche Aromen, sondern um Aromastoffe, die auf die Oberfläche gesprüht werden, um das Interesse des Tieres zu wecken.

Deshalb scheinen viele Hunde und Katzen von Trockenfutter „besessen” zu sein: Es ist kein Hunger, sondern eine Reaktion auf das Aroma.

Natürliche Vorlieben: Was Sie für Hunde und Katzen wählen sollten

Für Hunde

Hunde können sowohl Stärke als auch Fleisch verdauen, bleiben aber opportunistische Fleischfresser.

Feuchtfutter:

  • entspricht seiner Physiologie
  • regt den Durst weniger an
  • verringert das Risiko von Übergewicht
  • verbessert die Kotqualität

In bestimmten Fällen (Reisen, Belohnungen, Training) sind Trockenfutterknöchelchen praktisch, sollten jedoch nicht über Jahre hinweg die einzige Nahrungsgrundlage sein.

Für Katzen

Hier besteht ein erheblicher Unterschied: Katzen sind reine Fleischfresser → sie benötigen viel Fleisch und viel Feuchtigkeit.

Trockenfutter ist häufig die Ursache für:

  • wiederkehrende Blasenentzündungen
  • Verdauungsprobleme
  • Mundgeruch
  • harten Kot
  • Übergewicht

Für Katzen ist Nassfutter keine Alternative: Es ist die logischste, natürlichste und physiologischste Form der Ernährung.

Wann sollte man Nassfutter wählen?

Nassfutter wird besonders empfohlen für:

  • Tiere, die wenig trinken
  • ältere Tiere mit langsamer Verdauung
  • kastrierte Katzen mit Harnwegsproblemen
  • Tiere mit Dermatitis oder Allergien
  • übergewichtige Hunde oder Katzen
  • Welpen und Kätzchen (Schmackhaftigkeit + Verdauung)
  • Tiere in der Erholungsphase nach einer Krankheit

Und natürlich... für alle Besitzer, die ein natürlicheres, feuchtigkeitsspendendes und ehrliches Futter anbieten möchten.

Wann Trockenfutter sinnvoll sein kann

Trockenfutter kann nützlich sein, wenn Folgendes erforderlich ist:

  • absolute Praktikabilität
  • schnelle Dosierung
  • langfristige Lagerung
  • einfache Handhabung durch Hundesitter oder Tierpensionen

Es ist eine Unterstützung, aber kaum die beste Wahl als tägliche Grundlage.

Die beste Lösung?

Für viele ist die ideale Antwort eine Abwechslung:

  • Feuchtfutter als Grundlage
  • kleine Mengen Trockenfutter, wenn es praktisch ist

Aber Vorsicht: Wenn Sie ohne Verdauungsprobleme abwechseln möchten, müssen beide Futtermittel von hoher Qualität sein, mit deklarierten Zutaten und viel Fleisch.

Fazit: Was ändert sich wirklich?

Der Vergleich zwischen Trockenfutter und Nassfutter für Hunde und der Unterschied zwischen Nassfutter und Trockenfutter für Katzen ist kein theoretischer Streit.

Es ist ein Vergleich zwischen:

  • einem industriell hergestellten, trockenen, konzentrierten Futter, das reich an Stärke und Konservierungsstoffen ist
  • einem natürlichen, feuchtigkeitsspendenden Futter, das reich an echtem Fleisch ist und den Bedürfnissen des Tieres besser entspricht

Die einfachste, gesündeste und physiologisch sinnvollste Wahl für Hunde und Katzen ist fast immer Nassfutter.

Das ist keine Revolution, sondern eine Rückkehr zur Natur, eine Mahlzeit nach der anderen.

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